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Störungen der Ausscheidung (Enuresis / Enkopresis)

Störungen der Ausscheidung bezeichnen das Einnässen (Enuresis) und das Einkoten (Enkopresis) bei Kindern und Jugendlichen. Sie gehören zu den häufigsten Störungen des Kindesalters und dürfen erst ab einem Alter diagnostiziert werden, ab dem die Kinder aufgrund biologischer Reifung in der Lage sein sollten, Kontrolle über die Schliessmuskeln auszuüben. Probleme, die vor diesem Alter auftreten, sind als normale und meist vorübergehende Schwierigkeiten während der Sauberkeitsentwicklung zu betrachten.

Enuresis bezeichnet wiederholtes und situationsunabhängiges Einnässen in einem Alter, in dem ein Kind die Blasenkontrolle gelernt haben sollte. Bei den meisten Kindern ist dies ab dem Alter von drei Jahren tagsüber und ab dem Alter von fünf Jahren auch nachts der Fall.

Um von Enuresis zu sprechen, muss eine organische Unfähigkeit, Urin zurückzuhalten (Inkontinenz), ausgeschlossen werden. Von primärer Enuresis spricht man, wenn das Kind seit Geburt noch nie über einen Zeitraum von mindestens sechs Monaten trocken war. War das Kind bereits über einen Zeitraum von sechs Monaten trocken, spricht man von sekundärer Enuresis. Zusätzlich wird zwischen der Enuresis nocturna (nächtliches Bettnässen) und der Enuresis diurna (Einnässen tagsüber) unterschieden.

Das Einnässen lässt sich mit therapeutischen Massnahmen erfolgreich behandeln. Das Kind lernt schrittweise die Fähigkeiten, welche für das Steuern und Kontrollieren der Blasenfunktion wichtig sind. Dazu werden unter anderem Weckpläne, Blasentraining, apparative Therapie und Belohnungsprogramme eingesetzt. Das Kind soll für seine Erfolge und seine Kooperation durch die Eltern bekräftigt und ermutigt werden. Wenn die Störung im Zusammenhang mit einem familiären Problem steht, sind zusätzliche familienorientierte Interventionen nötig.

Unter Enkopresis versteht man das wiederholte Entleeren von Stuhl an unpassenden Orten (Kleider oder Fussboden) in einem Alter, in dem die Sauberkeitserziehung normalerweise abgeschlossen ist. Dies ist in der Regel in einem Alter ab vier Jahren der Fall. Das Einkoten kann unterschiedliche Formen aufweisen, von gelegentlichem Kotschmieren in der Unterwäsche bis zum Einkoten von grossen Stuhlmengen. Falls das Kind noch nie verlässlich den Darm kontrollieren konnte, spricht man von einer primären Enkopresis. Wenn das Kind bereits mindestens ein Jahr sauber war, spricht man von einer sekundären Enkopresis. 

Das Problem ist für Eltern und Kind in der Regel sehr peinlich und schambesetzt und wird deshalb oft nicht direkt und offen angesprochen. Die Störung bringt nicht nur für das betroffene Kind, sondern auch für seine Umwelt eine erhebliche Belastung mit sich. Bei der Behandlung ist eine gute Zusammenarbeit mit den Eltern wichtig. Sie umfasst meist ein initiales Abführen (falls notwendig), Toilettentraining, eine Stabilisierungsphase und eine Rückfallprophylaxe.

Ist Ihr Kind von einer Störung der Ausscheidung betroffen und möchten Sie Ihre Situation mit einer Fachperson besprechen?

Melden Sie sich telefonisch bei der nächsten Triaplus Beratungsstelle. Wir klären gerne mit Ihnen Ihre persönliche Situation, erarbeiten gemeinsam Lösungsansätze und informieren Sie über Behandlungsmöglichkeiten.

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