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Somatoforme Schmerzstörungen

Als somatoforme Schmerzstörungen werden chronische körperliche Beschwerden bezeichnet, die sich nicht hinreichend auf eine organische Erkrankung zurückführen lassen. Die eigentliche Symptomatik wird meist durch Unfälle abrupt ausgelöst, kann sich aber auch langsam steigern.

Schmerzstörungen entstehen meist aufgrund mehrjähriger chronischer Belastungs- und Überforderungssituationen, die von den Betroffenen nicht ausreichend wahrgenommen oder über Jahre ignoriert werden. 

Häufige Belastungsfaktoren:

  • Monotone, körperlich belastende Tätigkeit
  • Finanzielle Probleme trotz hohem beruflichen Einsatz (meist Schichtarbeit und sehr viele Überstunden)
  • Psychosoziale Probleme
  • Biografische Vulnerabilität (sexueller Missbrauch, gewalttätiges Elternhaus, Kriegstraumatisierung etc.)
  • Hohe Leistungsorientierung, wenige Ressourcen in der Freizeitgestaltung
  • Begrenzte Wahrnehmung für innerpsychisches Erleben
  • Migrationssituation mit geringen Sprachkenntnissen, kultureller Entwurzelung und niedrigem Bildungsniveau

Wie andere psychische Erkrankungen sind auch somatoforme Schmerzstörungen behandelbar. Zum Einsatz kommen ressourcenorientierte, aktivierende Therapieansätze und bei Bedarf Psychopharmakotherapie.

Das Leben in einer modernen Gesellschaft wie der Schweiz fordert viel Flexibilität sowie kommunikative und soziale Kompetenzen. Einige Menschen sind diesen Anforderungen nicht gewachsen und entwickeln nach mehreren Jahren psychosozialer Überforderung Krankheitssymptome. Dies kann sich unterschiedlich zeigen: Einige werden depressiv, andere erleiden körperliche Schmerzsymptome. Warum jemand eine Schmerzstörung entwickelt, hängt mit Vulnerabilität und Lebensumständen sowie kulturellen Bedingungen zusammen.

Oft sind die Betroffenen zudem nicht von einem psychosomatischen Verständnis ihrer Probleme zu überzeugen.

Menschen können eine Depression «körpernah» erleben, mit vielen körperlichen Symptomen wie Appetitverlust, Schlafstörungen oder Kraftlosigkeit. Oder sie erleben die Depression «körperfern», dann stehen psychische Symptome wie gedrückte Stimmung, Ängste und negative Gedanken im Vordergrund.

Erstere – sogenannte somatische Depressionen – können, wenn sie zu lange ignoriert werden, zu starken Dauerschmerzen führen, die unabhängig von Belastungssituationen auftreten und schwer beeinflussbar sind. Schmerzstörungen und Depression haben viele Gemeinsamkeiten, sind aber nicht gleichsetzbar.

Machen Sie sich Sorgen über Ihr Schmerzverhalten oder das Ihres Kindes oder einer nahestehenden Person und möchten Ihre Situation mit einer Fachperson besprechen?

Melden Sie sich telefonisch bei der nächsten Triaplus Beratungsstelle. Wir klären gerne mit Ihnen Ihre persönliche Situation, erarbeiten gemeinsam Lösungsansätze und informieren Sie über Behandlungsmöglichkeiten.

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