Neue Wege der Unterstützung Psychosozialer Support für Geflüchtete Als Ergänzung zur psychiatrischen Behandlung von traumatisierten Asylsuchenden unterstützt die Klinik Zugersee das Angebot von Paxion. Der Verein vermittelt Geflüchteten eine niederschwellige psychosoziale Beratung in ihrer Muttersprache durch Fachpersonen mit eigenen Flucht- und Migrationserfahrungen. In der stationären Akutpsychiatrie befinden sich häufig Asylsuchende, die durch ihre Migrationsgeschichte traumatisiert und sozial isoliert sind. Ihre Behandlung kann herausfordernd sein: «Oft fehlt es an Vertrauen», weiss der Sozialarbeiter Marcel Röllin. «In solchen Fällen kann eine psychosoziale Beratung in ihrer Muttersprache durch Personen mit gleichen Erfahrungen einen einfacheren Zugang ermöglichen.» Im Sommer wurde deshalb ein Kennenlerntreffen mit Vertreterinnen von Paxion in der Klinik Zugersee arrangiert und insbesondere die Fallführenden für deren Angebot sensibilisiert.Beratung als Ergänzung einer Therapie Im Unterschied zur Klinik bietet Paxion keine psychiatrischen Therapien an, sondern kann solche mit ihren psychosozialen Beratungen ergänzen oder sogar ersetzen. In maximal acht Sitzungen soll die psychische Gesundheit von Geflüchteten langfristig stabilisiert und die soziale Isolation durchbrochen werden, damit sie zurück zur Handlungsfähigkeit finden. Für das Angebot zugelassen sind Personen ab 16 Jahren im Asyl- und Integrationsprozess, die durch den Sozialdienst des Kantons Zug betreut werden.Weniger Wiedereintritte erhofft Betroffene Patientinnen und Patienten der Klinik können entweder nach ihrem Austritt oder begleitend zu ihrer psychiatrischen Therapie von Paxion unterstützt werden. Marcel Röllin sieht dies positiv: «Ich bin überzeugt, dass das niederschwellige Angebot eine hilfreiche Ergänzung zu einer psychiatrischen Therapie ist und Patienten im besten Fall vor einem Wiedereintritt bewahren kann.»
Marcel Röllin, Sozialarbeiter Klinik Zugersee «Das Angebot stärkt die Therapie – und bewahrt im besten Fall vor einem Rückfall.»